Der erste Schweizer Tatort-Kommissar Andrea Zogg tritt am Palmsonntag in Kerzers auf

Freitag, 1. März 2024

Am 24.3.24 treten Andrea Zogg und Marco Schädler mit dem Stück „Georg Friedrich Händels Auferstehung“ von Stefan Zweig in der KREUZGASSE 8 in Kerzers auf. Zogg war der erste Schweizer Tatort-Kommissar „Carlucci“ und spielte unter anderem im Kinofilm den Reformator Zwingli.

Zweig trifft Händel – das Bühnenprogramm

Im Stück „Georg Friedrich Händels Auferstehung“ treffen sich in einer fiktiven Welt Stefan Zweig (Andrea Zogg, Wort) und Georg Friedrich Händel (Marco Schädler, Piano). Zweig erzählt Händels Geschichte seiner doppelten Auferstehung und Händel erlebt noch einmal den Rausch der 23 Tage, in welchen er den Messias komponiert hat. Sprache und Musik verweben und durchdringen sich.

Die Geschichte von Händels „Messias“

London 1741. Körperlich am Ende, finanziell ruiniert, fristet Georg Friedrich Händel sein Leben in tiefer Verzweiflung. Die Quelle seines musikalischen Schaffens scheint versiegt. Da fällt ein Manuskript in seine Hände, das ihn merkwürdig berührt. Neue Kraft durchströmt ihn und so entsteht die Musik, die ihn und sein Werk unsterblich machen: „Der Messias“. Stefan Zweigs bewegende Erzählung „Georg Friedrich Händels Auferstehung“ ist voller Hoffnung und Leidenschaft, beseelt vom Glauben an eine schöpferische Kraft, die stärker ist als der Tod.

Keine Lesung – kein Konzert

Nicht nur für Liebhaber klassischer Musik. Auch Theaterbegeisterte erleben eine unvergessliche Vorstellung. Dauer des Stücks ca. 70 Minuten – es wird ohne Pause durchgespielt. Der Eintritt zur Vorstellung am Palmsonntag, 24.3.24 um 17 Uhr in der KREUZGASSE 8 in Kerzers als schauspielerischer und musikalischer Leckerbissen ist frei, es gibt eine Kollekte. Türöffnung ist um 16.30 Uhr.

Die Inszenierung: Ein Schauspieler und ein Musiker

Andrea Zogg sagt zum Stück: „Schon in jungen Jahren, als Seminarist habe ich den Messias zum ersten Mal im Chor gesungen. Als das Orchester drei Tage vor der Aufführung das Hallelujah begleitete, habe ich die Wucht dieses Werkes am eigenen Leib erfahren. Ich betrachte es als glückliche Fügung, dass Stefan Zweig mit seinem Text gelungen ist, sowohl die Kraft, die in Händels Messias liegt, anklingen zu lassen, als auch das Ringen des Schöpfungsaktes an sich aufzuzeigen. Es geht mir an diesem Abend auch um zwei Hörerlebnisse auf verschiedenen Ebenen, das eine im Wort und ein zweites in der Musik. Als Schauspieler solo auf der Bühne bleibt mein Metier das Wort. Das zweite: Zusammen mit dem Musiker soll das Metier Musik/Gesang erfahrbar gemacht werden. Text und musikalisches Werk werden für die Bühne bearbeitet. Als Schauspieler begreife ich mich als drittes Element, das in Beziehung zu beiden Werken eine eigne Gestaltungsform anstrebt. Inhaltlich und inszenatorisch fokussiert wird in diesem Zusammenhang auch der Aspekt eines künstlerischen Neuanfangs. Händel findet seine Inspiration im Durchschreiten der Erfahrung tiefster Depression wieder. Phönix aus der Asche. Zweig als Wortkomponist, und somit in eigener Kenntnis schöpferischer Prozesse, hilft dem Zuschauer durch seinen Text den Akt des Klang-Komponierens nachzuerleben. Für diesen Abend gehen deshalb Zweigs Wort- und Händels Tonschöpfungen durch das Schauspiel Hand in Hand, bzw. Seite an Seite. Diese Ebenen befruchten sich gegenseitig.“

Stefan Zweigs einzigartiger Erzählstil

Mit seiner aussergewöhnlichen Fähigkeit, sich ganz und gar in eine Epoche, Situation oder einen Charakter hineinzuversetzen, gelingt es Stefan Zweig, die Leser bzw. im Bühnenstück die Zuschauer mitten in das Geschehen hineinzuziehen. Mit grossem Einfühlungsvermögen beschreibt Zweig Händel euphorisch als einen Vollblutkomponisten, der letztlich selbst Zeuge wird vom Wunder dieser aussergewöhnlichen Schaffensperiode. Händel gesundet in dieser Novelle am „Messias“ und empfindet das Oratorium als seine Auferstehung. Von der ersten Aufführung an spendete er den Erlös Bedürftigen im Gefängnis, an Krankenhäuser oder an Waisenkinder, da er den „Messias“ für sich als Gottes Geschenk empfand.

Über die Schauspieler

Andrea Zogg, 1957 in Tamins GR geboren. Nach Theater-Engagements in Basel, Bern, Berlin, Bremen, Chur, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Wien und Zürich wurde Andrea Zogg in den 90er-Jahren bekannt mit seiner Rolle als erster Schweizer Tatort-Kommissar „Carlucci“. Später folgten diverse Filmproduktionen, die im Kino Erfolge feierten.

Marco Schädler, geboren 1964, lebt in Triesenberg FL. Er studierte Musik (Hauptfächer: Komposition, Klavier, Theorie) am Landeskonservatorium Feldkirch und an der Musikhochschule Basel. Weitere Studien an der Jazzschule St. Gallen, Markus Jans in Basel und bei Tom McDermott in New Orleans. Seit 1988 ist Marco Schädler als Freier Komponist tätig.

Für beide ist das Messias-Oratorium eine Perle, die mit jeder Aufführung noch mehr Glanz gewinnt.

 

Musiktheater „Georg Friedrich Händels Auferstehung“ mit Andrea Zogg und Marco Schädler 
am Palmsonntag, 24.3.24 um 17 Uhr in der KREUZGASSE 8 in Kerzers. Eintritt frei – Kollekte.